Zunftgeschichte

Die Chronik der Historischen Narrenzunft Markdorf

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Stadtgeschichte

Berichtet man von der Geschichte der Narrenzunft, so muss auch in kurzen Worten die Geschichte der Stadt Markdorf erwähnt werden, in der die Fasnacht fester Bestandteil im Jahreslauf ist. Markdorf am Fuße des Gehrenbergs mit Blick auf den Bodensee wurde erstmals 817 n. Chr. urkundlich erwähnt. Stadtrechte besitzt die von 1414 bis 1803 zum Bischof von Konstanz gehörende und dann an das Haus Baden gekommene Stadt seit Mitte des 13. Jahrhunderts. Lebte man früher von Wein- und Ackerbau, so zeichnen heute Industrie und Handel das Gesicht der Stadt.

Zunftgeschichte

Im Jahre 1885 wurde in Markdorf ein Narrenverein gegründet, um die "losen Fasnachter" zu vereinen. Dieser wurde 1927 in "Historische Narrenzunft Markdorf" umbenannt und 1929 schloss man sich der Vereinigung schwäbisch-alemannischer Narrenzünfte an. Doch die Fasnacht, in Markdorf "Fasnet" genannt, ist viel älter. Bereits 1488 wird von einer "Bruderschaft zum Scheublintisch" berichtet und während der französischen Besatzung 1793 sind "alle Arten von Masquen und Flecklekleider" verboten. Tradition und Brauch wird im alten Linzgaustädtchen groß geschrieben und so besuchen die Markdorfer Narren nicht nur befreundete Zünfte in Nah und Fern, sondern sie pflegen auch die Fasnacht im eigenen Städtchen. FirlefanzUndNarrentanz sowie das Dreckkübelgschwätz sind weit über die Grenzen der Stadt ein Begriff und die Haupttage der Markdorfer Mäschkerle, vom Schmotzige Dunschdig bis Fasnetsdienschdig, stehen ganz im Zeichen der Straßenfasnacht. Eine Besonderheit ist dabei der Fasnetsmendig (auch als Rosenmontag bekannt), der alljährlich unter dem Motto "Markdorf total verruckt" steht und an dem nur die "freien Narren" auf den Straßen und Gassen ihren Schabernack treiben. Aber was erzählen wir Ihnen das alles? Kommen Sie doch nach Markdorf und feiern Sie mit uns unsere scheeeene Fasnet!

Quelle: "Zunftbeschreibung" von Herta Köhler


Die >Bruderschaft zum Scheublintisch<

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Wie alles begann

"Zuwissen sey menigelichen, nachdem ain Ersamer weiser Rath zu Marchdorff von alter unnd langer Zeither, und auf heutigenn tag noch ain freintliche Ehrliche Gesellschaft und Zusammenberüeffungen in Brauch gehabt, zu welchen sy all jehnigen, so ihnen gesellig und tugendlich uff äschigen Mittwoch und Dornstag danach inn ihr Vasnachtszech berüeffen und laden, dass anno Domini Ain Tausend vierhundert achtzig und acht Jahr... ettliche an einem Scheublin Tisch beiainandern gesessen... sie sich weiter mitainandern, verainigt, zusammen versprochen und zu einer Bruderschaft begeben und verpunden haben dergestallt..."


Quelle: Auszug aus dem Facsimile der Statuten der Bruderschaft

Wie die Narrenzunft zum »Scheublintisch« kam

Im Jahre 1988 feierte die Markdorfer Narrenzunft mit einem großen Festumzug "1488 - 1988 Fünfhundert Jahre Markdorfer Fasnacht".
Manfred Ill hatte im Markdorfer Pfarrarchiv eine alte Schrift gefunden, die von einer Fasnachtszeche, von einer "Bruderschaft zum Scheublintisch", berichtet.
Seit Jahren hatten angesehene Bürger der Stadt eine besondere freundschaftliche Beziehung und haben sich am Aschermittwoch und Donnerstag danach zu einer Fasnachtszeche zusammengesetzt. 1488 gründeten sie offiziell eine Bruderschaft, was man heute als eingetragenen Verein bezeichnen würde. Mitglieder waren Bürgermeister, Ratsherren, Stadtbeamte, Schulmeister, Pfarrer und Kapläne. Das Festmahl fand an einem Scheublin, einem runden Tisch statt, woher die Bruderschaft auch ihren Namen bekam. Doch dachten die Mitglieder der Bruderschaft bei gutem Essen und Wein nicht nur an ihr eigenes leibliches Wohl, sondern sie gedachten auch dem "Lobe Gottes und der abgestorbenen Seele zum Trost".
Zum Andenken an die 500 Jahre alte Tradition stellte die Narrenzunft im Mai 1988 vor dem Zunfthaus Obertor einen Scheublintisch aus Stein auf und gedenkt in einem jährlichen Gottesdienst ihrer verstorbenen Mitglieder.


Die gute Stube der Narrenzunft

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Über 20 Jahre lang hat die Narrenzunft mit vielen fleißigen Helfern und in mehreren Bauabschnitten das Obertor vom zerfallenden Stadttor zu einem Kleinod aus- und umgebaut.

Dieser große Einsatz von Freizeit wurde belohnt: 2001 gab es vom Land Baden-Württemberg für vorbildliche Leistungen bei der Sanierung des Gebäudes "Obertor" für die Historische Narrenzunft Markdorf e. V. und den Verein zur Erhaltung des Obertors e. V. - heute Förder- und Freundeskreis Obertor e.V. - eine Anerkennungsmedaille.

 Am 1. September 2003 wurde das Ensemble Obertor in die Stiftung "Obertor mit Scheublintisch" umgewandelt.

Am ersten Freitagabend im Monat hat das Obertor ab 19.00 Uhr für Sie geöffnet. Dann wird in der Zunftküche ein besonderes Schmankerl für Sie zubereitet. Mehr dazu erfahren Sie auf unserer Veranstaltungsseite.

 

Feste feiern im Obertor

Nicht nur Narren feiern im Obertor!

Sind Sie auf der Suche nach einem kleinen Saal oder einer gemütlichen Stube für Ihre Familienfeier oder das nächste Vereinsfest? Das Obertor bietet im kleinen Saal für 70 Personen und in der Stube im Erdgeschoss für 40 Personen Platz. Ihren Ansprechpartner für alle weiteren Fragen finden Sie unter Zunftallerlei / Kontakt.
 

Die Stiftung

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Urkundenübergabe Förder- & Freundeskreis Obertor e.V.

Am 22. Dezember 1979 fanden sich im Gasthaus "Adler" acht Markdorfer zusammen, um einen Verein zur Erhaltung des Obertors zu gründen und so wurde an diesem Abend der "Obertorverein" aus der Taufe gehoben. Zwei Jahre zuvor hatte Hans Schleicher (links im Bild) das Anwesen "Obertor" erworben, um es als Schenkung in den Verein zur Erhaltung des Obertors e.V. einzubringen. Das Obertor sollte renoviert werden und der Historischen Narrenzunft Markdorf als Zunfthaus zur Verfügung stehen.


Durch Spenden und viele ehrenamtliche Arbeitsstunden entstand in mehreren Bauabschnitten aus der denkmalsgeschützten und halb zerfallenen Bausubstanz eine schmucke Zunftstube, die vom Obertorverein an die Narrenzunft verpachtet wurde, um die Umbaukosten abbezahlen zu können.  

Aus Zweien wird Eines

Um das Zunfthaus Obertor auch den nachfolgenden Generationen zu erhalten, hatte der damalige Zunftmeister Otto Gäng 2003 die Idee einer Stiftung. Und so brachte der Obertorverein das Gebäude Obertor und die Narrenzunft das Denkmal Scheublintisch in die gemeinsame Stiftung ein.

Am 1. September 2003 erfolgte die Genehmigung des Regierungspräsidiums Tübingen, das künftig seine Hand über die Stiftung "Obertor mit Scheublintisch" halten wird und am 10. Februar 2004 überreichte der stellvertretende Regierungspräsident Schiller im Rittersaal feierlich die Stiftungsurkunde.


 

Das Narrenmuseum

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... ist unser Museumsstüble im Dachgeschoss unserer Zunftstube

Auf ca. 60 qm zeigt die Narrenzunft neben alten Masken, Kappen, Orden und Festabzeichen auch so manches alte Häs aus der Markdorfer Fasnacht. Zum Verweilen und Schmökern laden alte Fotoalben und Berichte ein.

Anschaulich wird in einzelnen Arbeitsschritten gezeigt, wie eine Hänselermaske aus Leder und Filz entsteht oder wie aus einem Holzblock eine Kaujohlemaske geschnitzt wird.

Liebevoll gestaltet sind unsere Markdorfer Fasnetsfiguren en miniature und kleine Schätze sind die handgeschnitzte Zunftlade aus dem Jahre 1939 sowie das Narrenbuch von 1885, das viel über die Markdorfer Fasnacht zu berichten weiß.


Eintritt frei!

 

Haben Sie Lust unser Museum zu besuchen? Gerne öffnen wir Ihnen nach vorheriger Terminabsprache

 

Zunftmeisterin:

    E-Mail: zunftmeister(at)narrenzunft-Markdorf.de

 

Altmarkdorferinen:

   E-Mail: altmarkdorferin(at)narrenzunft-markdorf.de