Der Vermessungstrupp
VTM - VermessungsTrupp Markdorf
Der große Tag des Vermessungstrupps ist das Narrenbaumstellen. Alles was dem Narrenbaum den Weg ins Städtle versperren könnte wird umständlichst vermessen.
1937 – 2003 "66 Jahre Vermessungstrupp Markdorf" – 10 Jahre „Jung“-Vermessungstrupp
(Aus der Narrenzeitung 2003)
Blättert man im Markdorfer Narrenbuch von 1885, so findet sich im Jahr 1937 folgenden Eintrag: „...Am Montag, den 4. Februar wurde, wie alljährlich auf dem „Saumarkt“ der Narrenbaum wiedererstellt. Dabei trat eine Vermessungskommision in Tätigkeit, die durch ihr urgelungenes Auftreten und ihre Vermessungstätigkeit sehr gefiel...“. Diesen 4. Februar 1937 kann man also als die Geburtsstunde des Vermessungstrupps ansehen und seit damals gehört diese muntere Truppe zum Markdorfer Narrenbaumstellen. Wer die Idee des Vermessens erstmals hatte und ob sie vielleicht noch viel älter ist, weiß heute keiner mehr.
Durch den zweiten Weltkrieg kam es zur mehrjährigen Fasnetspause und erst 1947 lesen wir im Narrenbuch über das Narrenbaumsetzen: „...Nach den Aussagen der Zuschauer soll die Kommission ihre Tätigkeit vorbildlich ausgeführt haben. Emsige Arbeit wurde geleistet. Läden wurden ausgehängt, mittels Zirkel und Meßlatten von überdimensionalen Ausmaßen wurden geometrische Werte ermittelt. Trotzdem konnte es nicht vermieden werden, daß der Narrenbaum immer wieder an Hausecken und Treppen fuhr und nur durch die aufreibende Tätigkeit des Vermessungsrates wieder flott gemacht werden konnte...“.
Im Jahre 1948 wurde die Historische Narrenzunft Markdorf wiedergegründet und die Vermessungskommission fest in die Zunft eingebunden. Im Narrenbuch steht zu lesen: „...Die Vermessungskommision trug wieder Sorge, daß der Baum, der von der Stadtverwaltung gestiftet wurde, mit möglichst vielen Pannen an sein Ziel gelangte...“.
Bis Ende der 50er Jahre bestand der Vermessungstrupp aus einer kleinen festen Gruppe, der je nach Lust, Zeit und Laune noch Freunde und Bekannte angehörten. Jeder trug eine Fantasieverkleidung und erst 1958 entschieden sich die Vermesser für einheitliche Drogeristenmäntel (weiße Mäntel der Drogerieangestellten), die dann 1960 durch dunkelrote, mit schwarzen Streifen durchzogene Wollkittel, weiße Malerhosen und schwarze Melonen ersetzt wurden.
Mit den Jahren wurde aus dem losen Trupp eine verschworene Gemeinschaft, die bis 1992 dem Narrenbaum auf seinem Weg zum Marktplatz voraus zog und die Rathausstürmung inszenierte. Im Frühjahr 1992 beschlossen die Herren dann in den wohlverdienten Ruhestand zu gehen und als Altvermessungsräte närrisch aus dem Hintergrund zu wirken.
Doch wäre dies das Ende des Vermessungstrupp gewesen, hätten sie im Jahr 2003 nicht das 66jährige Bestehen gefeiert. Der Nachwuchs fand sich durch einen glücklichen Zufall, besser gesagt durch einen Südkurier-Bericht über ein „inoffizielles“ Narrenbaumsetzen in der Fasnet 1993.
Einige junge Musiker der Stadtkapelle veranstalteten seit mehreren Jahren ein privates Narrenbaumsetzen auf dem Stüblehof, bei dem sie neben den einzigen Mitwirkenden auch das gesamte Publikum waren. Mit Narrenmarsch und Schunkelwalzer wurde der Baum aufgestellt und anschließend ging's zur Party in Oma Mocks Keller.
Dieser Zeitungsartikel landete auf dem Tisch der Altvermessungsräte und so gab eins das andere. Bereits im Herbst 1993 konnte sich die Narrenzunft über die Wiedergründung des Vermessungstrupps freuen.
Seit der Fasnet 1994 treten die „Jungen“ in die Fußstapfen ihrer Vorgänger und sind mittlerweile eine genauso eingeschworene Mannschaft wie die Ruheständler. Berühmt-berüchtigt sind sie durch ihre Streiche bei der Rathausstürmung, wo sie sich jedes Jahr ein riesen Spektakel einfallen lassen. Erinnern wir uns nur an den zerhäckselten Narrenbaum von 2001.
Nicht nur in der Fasnet, auch unterm Jahr macht der VTM immer wieder von sich reden, wie bis vor wenigen Jahren beim Zäpflefescht oder aktuell bei ihren sozialen Aktionen in der Adventszeit bzw. über das Jahr hinweg.
Auch zu den „Altvorderen“ hat man einen guten Draht und so wird so manches Geschichtle von Alt an Jung weitergegeben, auf das der närrische Schalk allen immer fest im Nacken sitzt!
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